Ja, der JMSv ist fast beschlossene Sache. Nachdem die Grünen in NRW zugestimmt haben, wollen sie jetzt versuchen, die SPD umzustimmen, aber, ob das noch was bringt, ist fraglich.
Die ersten Blogs geben auf. Aber das kann nicht die Lösung sein. Wenn man seine Internetangebote aufgibt, haben die bösen gewonnen. Ich persönlich habe mich zur Wehr gesetzt, habe in allen Bundesländern Petitionen mitgezeichnet. Naja, hat wohl nichts gebracht.
Über den Nutzen oder Schaden braucht man wohl jetzt nicht mehr diskutieren, aber über die Folgen kann man nachdenken. Was heißt das für normale Blogs/Homepages wie diese? Was müssen kleine Firmen wie MGVmedia machen? Laut dem FAQ müsste ich meine Inhalte selber einschätzen. Kann ich machen, denn alles, was auch meiner Seite verfügbar ist, ist bei weitem nicht so schlimm, wie die Sachen, die im Nachmittagsprogramm im Fernsehen laufen. Deshalb wird meine Seite ohne Kennzeichnung bleiben. Was ist aber mit der Feuerwehr Warin? Dort wird über Unfälle und Tote berichtet. Auf einigen Bildern könnte auch mal Blut zu sehen sein. Ab wann ist etwas Jugendgefährdend und müsste ab 6 Jahren eingestuft werden? Wer kann dort Rechtssicherheit geben? Zum anderen muss MGVmedia eine Kennzeichnung bekommen, denn es ist ein kommenzielles Angebot. Wenn wir dort keine Kennzeichnung einführen, können andere Seitenbetreiber der gleichen Branche eine Verfügung gegen uns bewirken, weil wir unlauteren Wettbewerb betreiben. Das fällt auch wieder auf die Seiten Bertoppe Huntingfarm und Etosha Hunting zurück. In wie weit sind diese Inhalte gefährlich und müssen eingestuft werden? Das sind auch kommenzielle Angebote, fällt mir gerade ein. Genauso wie SBI. Die ist aber definitiv nicht gefährlich. Hoffe ich.
Eine aus programmiertechnischer Sicht relevante Sache, sind die benutzergenerierten Inhalte. Für diese ist ein Betreiber nicht verantwortlich, wenn er eine „Meldungsmöglichkeit“ implementiert hat. Dabei muss eine direkte „Meldung“ möglich sein. Eine E-Mail kann jeder schreiben, aber es muss möglich sein, direkt am Beitrag mit wenigen klicks etwas zu melden. Das heißt dann wohl, dass Gästebuch und Kommentare von MGVmedia überarbeitet werden müssen. Es gibt also noch was zu tun, bis 2011.
Mit all diesen Problemen müssen sich jetzt alle Webseitenbetreiber in Deutschland befassen, nur weil einige Leute meinen, dass Eltern nicht richtig auf ihre Kinder aufpassen und es deswegen die Betreiber der Webseiten machen müssen. Dass es eventuell auch Material aus anderen Ländern gibt, ist dabei völlig egal.
Kann denn nicht wenigstens einer mal an die Kinder denken?!
Warum ist das eigentlich ein so populäres Thema? Da berichten nur ein paar Blogs drüber, die Suche nach "jugendmedienstaatsvertrag" führt bei Google-News zu ganzen 2,5 Treffern.
Gibt es da einigermaßen unabhängige Quellen, die das etwas verständlich machen, ohne das man den Vertrag liest und schnell Jura studiert?
Du musst auch nach "Jugendmedienschutz-Staatsvertrag" suchen, dass ist der offizielle Name. Gibts aber auch nicht viel mehr Ergebnisse.
Das FAQ, welches ich verlinkt habe, gibt schon guten Aufschluss, ist aber von der "bösen" Seite. Alvar Freude hat mal einen Bericht gemacht, vor ein paar Monaten. Da hat er drauf hingewiesen, dass es es sein könnte, dass die Selbsteinschätzung fehlerhaft sein kann und dann ist der Betreiber haftbar.
Ist mir jetzt übrigens auch bei mir aufgefallen. Wenn ich hier ein Video von Belosconi reinstelle, mit seinen Tittensendern, dann ist das bestimmt nicht ab 0 Jahren, oder? (Siehe https://georf.de/news-61.html)
Das obere Video scheint ja gar nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Das war doch sicher das, was du meinst, oder?
Im unteren sieht man zwar den obersten Lümmel Italiens, aber der ist ja nur ganz klein :D